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Kräfig, robust,selbstbewusst und extrem ausdauernd, so präsentieren sich die Chessies, die einzigen Retriever der USA.

Ihre Geschichte beginnt – wie bei den anderen Retrieverrassen auch – an der Ostküste Neufundlands auf der Halbinsel Avalon. Dort lebten und arbeiteten ihre direkten Vorfahren, die St. John´s Hunde, deren herausragende Apportierleistungen weit über die Grenzen dieses Landstriches hinaus bekannt waren.

Besonders in England und Schottland wurden diese arbeitsfreudigen Hunde gerne als Jagdbegleiter eingesetzt – man erwartete sie oft schon sehnlichst am Hafen, wenn die bis zum Bersten geladenen Handelsschiffe aus Neufundland einliefen. Neben der riesigen Fracht Kabeljau waren nämlich meist auch einige St.John´s Hunde mit an Bord, deren Verkauf den Kapitänen ein zusätzliches Einkommen sicherte.

 Ein Schiffbruch und die Folgen

Während eines gewaltigen Sturms im Jahre 1807 geriet eines dieser Frachtschiffe auf seinem Weg von Avalon nach England mitten im Atlantik in Seenot. Glücklicherweise war gerade ein amerikanischer Segler zur Stelle, der die Besatzung aus ihrer misslichen Lage gefreien und unversehrt an Land bringen konnte – ein entscheidendes Ereignis in der Entwicklungsgeschichte der Chesapeake Bay Retriever. Weshalb?

Wie so häufig waren auch diesmal wieder neufundländische Apportierhunde an Bord - bestellt von einem reichen engl-an Apportierfreude nicht zu überbieten!     ischen Kaufmann, der mit ihnen eine eigene Zucht begründen wollte. Doch es kam ganz anders als geplant.

Die St.-John´s-Hund-Welpen, ein rötlich-braun gefärbter Rüde und eine schwarze Hündin, erreichten England nicht. Statt dessen gelangten sie in die Nähe von Norfolk (Virginia) beziehungsweise Maryland an der Chesapeake Bucht, wo sie bald schon zur Jagd auf Wasservögel eingesetzt wurden und sich dabei bestens bewährten. Sailer und Canton, so hießen die beiden, waren begeisterte Schwimmer und perfekte Apportierer. Vor allem bei der Entenjagd waren sie unschlagbar. Die Hündin Canton soll angeschossene Tiere sogar meilenweit ins offene Meer hinaus verfolgt haben, um sie schließlich unversehrt an Land zu bringen – auch bei widrigsten Bedingungen, durch Eisschollen, dichten Nebel und während der Dunkelheit.

 Diese Gene dürfen nicht aussterben!

Solche hervorragenden Anlagen, galt es natürlich, zu erhalten. Kein Wunder, dass man diese zwei Apportierfreaks, nachdem sie ausgewachsen waren, verpaarte – nicht miteinander zwar, so aber doch mit anderen einheimischen Hunderassen, die ebenfalls durch ihren enormen Arbeitseifer und gute Leistungen im Jagdalltag aufgefallen waren.

In späteren Jahren- als vermehrt englischstämmige Siedler mit ihren wasserbegeisterten Apportierhunden nach Amerika kamen – wurden auch Curly und Flat Coated Retriever eingekreuzt, ebenso Irish Water Spaniels. Damals entstand der Chesapeake Bay Retriever.

Ein einheitliches Erscheinungsbild gaben die Hunde zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht ab. Erst als Chessies 1878 vom American Kennel Club offiziell anerkannt wurden und 1890 ein Rassestandard in Kraft trat, änderte sich das.

 Arbeit ist ihr Leben

Für die Fischer und Jäger vor der Küste Marylands war es ohnehin viel bedeutender, dass ihre Hunde ausdauernd und effektiv apportieren konnten, vor allem im Wasser. „Schön“ mussten sie dabei nicht unbedingt sein. Was die Vierbeiner für ihren Einsatz jedoch zwingend brauchten, war ein wetterunempfindliches Haarkleid bestehend aus kurzen, öligen, wasserabweisenden Deckhaaren und einer extrem dichten, isolierenden Unterwolle gegen eisige Kälte und Nässe, aber auch gegen Hitze, außerdem ein wohlproportioniertes Gebäude mit einer muskulösen Hinterhand für ausreichend Schub auch in rauer See und- besonders wichtig – einen außerordentlich starken Arbeitswillen und ein ausgeglichenes selbstbewusstes Wesen. Denn neben ihrem täglichen Einsatz auf der Jagd nach Wasservögel (und später auch auf Haarwild) waren Chessies immer schon geschätzt Familienmitglieder und ständige Begleiter ihrer Besitzer. Selbst nach einem langen Arbeitstag wurden sie nicht müde, ihre Familie mutig zu beschützten und deren Hab und Gut zuverlässig zu bewachen.

Alle Eigenschaften sind den Chesapeake Bay Retrievern bis in unsere Tage erhalten geblieben und kennzeichnen sie noch heute.

 Eisern verfolgen sie ihr Ziel

Wenn es darum geht, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, bleiben Chessies hartnäckig dabei. Wenn einige andere ebenfalls sehr temperamentvolle und arbeitsfreudige Retrieverrassen mit ihrer Konzentration auf die gestellte Aufgabe schon etwas nachlassen, stehen die nimmermüden Chessies immer noch unter Hochspannung und haben Riecher, Ohren und Augen auf Empfang.

Es sei denn, die Sache fordert sie nicht, weder physisch och psychisch. Dann nämlich schalten diese ansonsten extrem lernfreudigen und begeisterungsfähigen Hunde ziemlich schnell auf Durchzug und sind nur noch mit viel Beharrlichkeit und Diplomatie zum Dranbleiben zu ermuntern – beim Begleithundetraining beispielsweise, wenn die Übung zum zigsten Mal wiederholt wird, da langweilen sich Chessies bald. Was sie gelernt haben, das sitzt, das braucht keine häufigen Wiederholungen. Doch was ihnen nicht wert scheint, gelernt zu werden, das dauert. Chesapeake Bay Retriever sind eben nicht nur arbeitseifrig, sondern auch sehr selbstständig und  eigensinnig. Doch sie entwickeln einen deutlichen Familienbezug und zeigen eine sehr enge Personenbindung. Einem hundeerfahrenen, durchsetzungsfähigen und fairen Besitzer zuliebe werden sie sich deshalb aber schließlich doch herablassen – und tun, wie ihnen geheißen.

Auf ein paar Star-Allüren, einen bisweilen sturen Dickkopf und gelegentlich Dominanzbestrebungen seines Vierbeiners sollte sich ein Chessie-Halter schon einstellen. Immer wieder einmal können solche Eigenarten zutage treten und müssen dann zielgerichtet unterbunden werden.

 Der Chessie – ein Individualist?

Ja, es braucht schon viel Geduld und enorme Konsequenz, einen Chesapeake Bay Retriever zu erziehen. Auch sein natürlicherweise vorhandener Schutztrieb darf niemals gefördert werden. Ansonsten ist nicht auszuschließen, dass er im Erwachsenenalter fremden Menschen mit unnatürlich starkem Misstrauen gegenübertritt. Typisch für den Chessie ist es stattdessen, dass er sich bei solchen Kontakten freundlich-distanziert verhält. Bekannte Gesichter werden – so wie sich das für einen richtigen Retriever auch gehört – herzlich-überschwänglich mit nasser Zunge und „Ohrenstübern“ begrüßt. Ebenso muss der Umgang mit Artgenossen bereits im Welpenalter regelmäßig trainiert werden. Zeigt sich der junge Hund dabei zu forsch oder übermäßig dominant, sollte korrigierend eingegriffen werden.

Wenn ein Chesapeake Bay Retriever verstanden hat, wie weit er gehen darf und wo seine Grenzen liegen, dann entfaltet er wie selbstverständlich seine markante Persönlichkeit und entwickelt sich mit Sicherheit zu einem liebevollen, treuen Begleiter, auf den man sich jederzeit uneingeschränkt verlassen kann.

 Vielseitige Fähigkeiten

Wie nicht anders zu erwarten, gibt der Chesapeake Bay Retriever einen ausgezeichneten Jagdbegleiter ab. Ausdauerndes Apportieren liegt ihm geradezu im Blut. Ob geschossenes Federwild oder Haarwild, ob Dummy oder Stöckchen – alles wird mit Feuereifer herbeigetragen. Übergeben in die Hand des Besitzers, verbunden mit korrektem „Vorsitzen“, das allerdings muss auch ein Chessie erst lernen. Glaubt man den frühen Berichten über die Entenjagd mit dem Chesapeake Bay Retriever, dann wird rasch klar, wieso sich dieser Hund- besonders bei Jagden, in denen in sehr kurzen Abständen sehr viele Tiere geschossen wurden – logischerweise nicht mit langwierigem Vorsitzen aufhalten konnte.

Der Chessie zeigt wie alle Retriever ein ausgezeichnetes „Marking“. Das heißt, er merkt sich die Stelle, an der ein getroffener Vogel sich befindet. Selbst zahlreiche solcher Punkte verliert er nicht aus dem Gedächtnis. Wird er nun zum Apportieren geschickt, saust er mit irrsinniger Geschwindigkeit los, nimmt die geschossene Ente auf und bringt sie zum Schützen, der sich beeilen muss, flott nach dem Vogel zu greifen – im selben Augenblick prescht der Vierbeiner wieder los, die nächste Jagdbeute im Visier und so weiter und so weiter, bis die letzte Trophäe gefunden und übergeben wurde.

Auch im  Wasser soll der Chesapeake Bay Retriever eine ähnliche Arbeitsweise an den Tag leben. Mit ausgreifenden Zügen bewegt er sich unglaublich rasch vorwärts. Hat er den  auf dem Wasser dümpelnden Vogel erreicht, nimmt er das getroffene Tier behutsam zwischen seine kräftigen Kiefer, wendet prompt und startet zügig den Rückweg, etwa zum Boot seines Besitzers. Dort angekommen, schleudert  er die Beute kurzerhand in dessen Richtung, so dass dieser sie sicher fangen oder übernehmen kann. Das kostet am wenigsten Zeit und ab geht die Post, zum nächsten geschossenen Wasservogel --- Auch Fisch kann er auf diese Weise „angeln“.

 Hierzulande eine relativ unbekannte Retrieverrasse

In der Tat, der Chesapeake Bay Retriever ist ein bemerkenswerter Hund, dessen Fähigkeiten vielseitig nutzbar sind – nicht nur auf der Entenjagd. Seine ausgezeichnete Nase macht ihn zum geborenen Fährtensucher. Seinem guten Geruchsunterscheidungsvermögen und seiner Arbeitsbegeisterung verdankt er seine große Verbreitung als Drogenspür- und Sprengstoffsuchhund, ebenso als Rettungshund – vor allem in den USA wo der Chesapeake Bay Retriever stark verbreitet ist. Dort ist er einer der bekanntesten Retrieverschläge. Anders in Europa – hier ist der Chessie nur selten zu sehen. Leider, denn sein Arbeitswille und seine Apportierfreude sind wirklich beeindruckend – ein idealer Begleiter für durchsetzungsfähige sportliche Menschen, die ihren Hund als Persönlichkeit anerkennen, ihn aber dennoch liebevoll-konsequent ihn sein Schranken verweisen, ihm seine Grenzen abstecken können und die zudem in der Lage sind, ihn körperlich und geistig auszulasten, bei Wind und Wetter, bei Regen und Sturm, täglich, ungefähr vierzehn Jahre lang.

 
Quellenverweis: DAS DEUTSCHE HUNDEMAGAZIN

                           Ausgabe 6/2001

                           http://www.deutsches-hundemagazin.de

 

Autor:                Dr .B. Rauth-Widmann

 

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Symposion Verlags

http://www.symposion-online.de 



Kräfig, robust,selbstbewusst und extrem ausdauernd, so präsentieren sich die Chessies, die einzigen Retriever der USA.Chesapeake Bay Retriever F.C.I.-Standard No. 263 d (29.06.95)

Ursprungsland: U.S.A.



Typische Merkmale sind das Auge, welches sehr klar, gelblich oder bernsteinfarben ist, die Hinterhand, die eine Spur höher ist als die Schultern, sowie das sich nur an Schultern, Hals, Rücken und Lenden leicht wellende Deckhaar mit der dichten Unterwolle.

Der Chesapeake wird wegen seines aufgeweckten und fröhlichen Wesens geschätzt, wegen seiner Intelligenz, seines ruhigen situationsgerechten Verhaltens und seiner anhänglichen beschützerischen Natur. Übermäßige Scheu oder übermäßig aggressive Neigungen sind nicht erwünscht in der Rasse, weder als Jagdgebrauchs- noch als Familienhund.

Ausschließende Fehler:
Hunde, welche in den Rassemerkmalen Mängel aufweisen, sollten ausgeschlossen werden.

Größe:
Rüden sollten 58 - 66 cm messen, Hündinnen 53 - 61 cm. Übergroße oder zu kleine Hunde sind streng zu bestrafen.

Proportionen:
Die Höhe vom oberen Schulterblattrand bis zum Boden sollte etwas weniger messen als die Körperlänge von der Brustbeinlänge bis zum Sitzhöcker. Die Tiefe der Brust sollte wenigstens bis zum Ellenbogen reichen.

Gewicht:
Rüden sollten von 29,5 - 36,5 kg wiegen, Hündinnen von 25 - 32 kg.

Kopf:
Der Chesapeake Bay Retriever sollte einen intelligenten Ausdruck haben.

Augen:
Die Augen sind von mittlerer Größe, sehr hell, gelblich oder bernsteinfarben und weit auseinanderliegend.

Ohren:
Die Ohren sind klein, hoch am Kopf angesetzt, lose hängend und von mittlerer Dicke.

Schädel:
Der Schädel ist breit und rund mit mittlerem Stop.

Nasenrücken:
Der Nasenrücken ist mittelkurz. Der Fang ist etwa gleich lang wie der Schädel, sich verjüngend, zugespitzt aber nicht spitz.

Lefzen:
Sie sind schmal, nicht lose hängend.

Gebiß:
Schere wird vorgezogen, aber Zange ist annehmbar. Ausschließende Fehler: Sowohl Vor- als auch Rückbiß sind auszuschließen.

Hals:
Er sollte von mittlere Länge sein, von starker, muskulöser Erscheinung, gegen die Schulterpartie schmaler werdend.

Oberlinie:
Sie sollte zeigen, daß die Hinterhand genauso hoch oder sogar eine Spur höher ist als die Schultern.

Rücken:
Er sollte kurz, kompakt und kraftvoll sein.

Brust:
Sie sollte stark, tief und breit sein. Rippenwölbung rund und tief.

Rumpf:
Er ist von mittlerer Länge, weder klobig noch karpfenartig aufgezogen, sondern von unten eher hohl aussehend, da die Flanken gut aufgezogen sein müssen.

Rute:
Von mittlerer Länge, mittelschwer am Ansatz. Die Rute sollte gerade oder leicht gebogen sein, und sollte weder über den Rücken rollen noch einen seitlichen Knick aufweisen.

Vorderhand:
Es sollte keinerlei Neigung zu Schwäche der Vorderhand geben.

Schultern:
Sie sollten schräg anliegen, mit voller Aktionsfreiheit, viel Kraft und ohne Bewegungseinschränkung.

Läufe:
Sie sollten von mittlerer Länge sein, gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung.

Vordermittelfuß:
Leicht schräg gestellt und von mittlerer Länge. Die Vorderläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen. Wolfskrallen an den Vorderläufen können entfernt werden. Die Hasenpfoten mit guten Schwimmhäuten sollten von guter Größe sein mit wohlgerundeten, enganliegenden Zehen.

Hinterhand:
Eine gute Hinterhand ist wichtig. Sie sollte genausoviel Kraft haben, wie die Vorderhand. Die Hinterhand sollte keine Anzeichen von Schwäche aufweisen. Die Hinterhand sollte besonders kraftvoll sein, um die Antriebskraft beim Schwimmen zu liefern. Die Läufe sollten von mittlerer Länge sein und gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung. Die Hinterläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen. Wolfskrallen, falls vorhanden, müssen von den Hinterläufen entfernt werden. Ausschließende Fehler: Wolfskrallen an den Hinterläufen sind ein Ausschlußgrund.

Haar:
Das Haar sollte dicht und kurz sein, nirgendwo länger als 4 cm, mit dichter, feiner, wolliger Unterwolle. Das Haar an Gesicht und Läufen sollte sehr kurz und schlicht sein, mit einer Tendenz, sich nur über Schultern, Hals, Rücken und Lenden zu wellen. Mäßige Befederung an Hinterhand und Rute ist zulässig. Die Beschaffenheit des Haarkleides eines Chesapeakes ist sehr wichtig, da der Chesapeake zur Jagd unter allen Arten von widrigen Witterungsbedingungen verwendet wird; oft arbeitet er auch in Schnee und Eis. Das Fett des harten Deckhaares und die wollige Unterwolle sind von ausgesprochenem Wert, um zu verhindern, daß das kalte Wasser auf die Haut des Chesapeake vordringt, und es hilft beim schnellen Trocknen. Das Haar des Chesapeakes sollte das Wasser abstoßen wie Entengefieder. Wenn ein Chesapeake das Wasser verläßt und sich schüttelt, sollte das Haarkleid überhaupt kein Wasser mehr zurückhalten, sondern nur noch feucht sein.

Ausschließende Fehler:
Ein Haarkleid, welches die Tendenz hat, sich über den ganzen Körper zu locken, muß ausgeschlossen werden. Befederung von Läufen und Rute von über 4,5 cm Länge muß ausgeschlossen werden.

Farbe:
Die Farbe des Chesapeake Bay Retrievers muß so nahe als möglich seiner Arbeitsumgebung entsprechen. Jede Farbe von Braun, Binse oder totem Gras ist annehmbar. Einfarbige Chesapeake werden vorgezogen. Eine Farbe darf der anderen nicht vorgezogen werden. Ein weißen Fleck an der Brust, am Bauch, an den Zehen oder hinter den Pfoten (unmittelbar über dem großen Ballen) ist zulässig, aber je kleiner der Fleck, desto besser; eine durchgehende Färbung wird vorgezogen. Farbe und Beschaffenheit des Haares müssen beim Richten volle Beachtung erfahren. "Ehrenwerte" Narben sollten nicht bestraft werden.

Ausschließende Fehler:
Schwarze Farbe; Weiß an irgendeinem Körperteil außer der Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten muß ausgeschlossen werden.

Gangwerk:
Das Gangwerk sollte ebenmäßig, frei und mühelos sein und den Eindruck von großer Kraft und Stärke vermitteln. Von der Seite gesehen sollte es ausgreifend sein mit keinerlei Einschränkung der Bewegung vorne und viel Schub hinten, und mit guter Winkelung der Knie- sowie Sprunggelenke. Auf einen zukommend sollten die Ellbogen keine Anzeichen des Ausdrehens aufweisen. Wenn der Chesapeake sich von einem wegbewegt, sollte kein Anzeichen von Kuhhessigkeit vorhanden sein. Bei zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Läufe zunehmend die Tendenz, zu konvergieren, und sich auf der medialen Ebene der Körperachse zu bewegen.

Wesen:
Der Chesapeake Bay Retriever sollte ein aufgewecktes und fröhliches Wesen mit einem intelligenten Ausdruck besitzen. Mut, Arbeitsfreude, Aufgewecktheit, Nase, Intelligenz, Liebe zum Wasser, allgemeine Qualität und, allem voran, Veranlagung sollten bei Auswahl und Zucht des Chesapeake Bay Retriever erste Beachtung erfahren.

Ausschließende Fehler:
1. Hunde, die in den Rassemerkmalen mangeln
2. Vor- oder Rückbiß
3. Wolfskrallen an der Hinterhand
4. Über den gesamten Körper gelocktes Haar oder Neigung dazu
5. Befederung über 4,5 cm lang an der Rute oder Läufen
6. Schwarze Farbe
7. Weiß an irgendeinem Körperteil außer an Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten

Das Haarkleid und ein insgesamt ausgeglichener Typus haben in der Beurteilung Vorrang über alle Angaben irgendwelcher Punktetabellen. Der Chesapeake sollte wohlproportioniert sein; ein Hund mit gutem Haar, der in anderen Punkten ausgeglichen ist, ist dem vorzuziehen, welcher in einigen Punkten herausragt, aber in den anderen schwach ist.

Anmerkung:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.Allgemeines Erscheinungsbild:
Als Meister an Land wie im Wasser wurde der Chesapeake Bay Retriever für die Wasserjagd entwickelt, um in den widrigsten Witterungs- und Wasserbedingungen stand zu halten, oft auch das Eis zu durchbrechen und anstrengende Apporte auszuführen. Häufig muß der Chesapeake während der Arbeit dem Wind und den Gezeiten entgegentreten, sowie langes Schwimmen in kaltem Wasser aushalten. Die Rassecharakteristika sind spezifisch darauf zugeschnitten, dem Chesapeake zu ermöglichen mit Leichtigkeit, Effizienz und Ausdauer zu arbeiten.

Der Kopf des Chesapeake besitzt einen breiten, runden Schädel mit einem mittleren Stop. Die Kiefer sollten lang und kräftig genug sein, um große Vögel mit leichtem, sanften Griff zu tragen. Das Haarkleid besteht aus einem harten, gewellten Deckhaar und einer dichten, feinen, wolligen Unterwolle, welche viel Fett enthält und für die eisigen, rauhen Witterungsbedingungen, in denen der Chesapeake oft arbeitet, ideal ist. Vom Körperbau her ist der Chesapeake ein starker, ausgewogener, kräftig gebauter Hund von mittlerer Größe und mittlerer Körper-, sowie Lauflänge, tief und breit in der Brust, die Schulter für die volle Freiheit der Bewegung gebaut, und mit keinerlei Neigung zu Schwäche in irgendeinem Merkmal, insbesondere in der Hinterhand. Die Kraft sollte allerdings nicht auf Kosten der Beweglichkeit oder Ausdauer gehen. Größe und Substanz sollten nicht übermäßig sein, da es sich um einen Arbeitsretriever von aktiver Natur handelt.

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